Shared-Space auf der Kölner Straße?

Initiative für eine verkehrsberuhigte Kölner Straße und einen Dorfplatz.

Shared-Space auf der Kölner Straße?
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die holprige Kölner Straße in Fischeln soll und muss umgestaltet werden, darin sind sich die Bewohner des Stadtteils einig. Das Vorhaben ist seit Jahren im Gespräch, jetzt werfen der Bürgerverein und der Werbering Fischeln eine neue, konkrete Gestaltungsidee in die öffentliche Diskussion.

„Wie wäre es, wenn bei der anstehenden Sanierung der Kölner Straße und dem Bau barrierefreier Haltestellen im Bereich des Zunftbaums um die Kölner Straße/Anrather Straße ein verkehrsberuhigter Dorfplatz entsteht?“, fragen die Vorsitzenden Robert Reichling (Werbering) und Reiner Schütt (Bürgerverein). Wenn man schon die Straße zur Baustelle mache, könne man sie im zentralen Kernbereich zwischen Clemens- und Anrather Straße wie einen shared-space-Bereich gestalten, in dem sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen.

Vor der Oper in Duisburg sei eine vierspurige Straße in dieser Form umgebaut worden, berichten die Vertreter des Werberings von einer in ihren Augen vorbildlichen Umsetzung. „Wenn das Ganze dann durch einen farbigen Straßenbelag hervorgehoben wird, könnte man ja sogar auf die Ampel an der Kölner-/Clemensstraße verzichten, glauben Schütt und Reichling. Wichtig sei, dass die Umsetzung ohne erhebliche Mehrkosten möglich sei.

„Für Fischeln wäre es ein großer Gewinn, würde doch mit der kleinen Anlage um den vom Bürgerverein 1997 gestifteten Zunftbaum nun ein Platzcharakter in einer verkehrsberuhigten Zone entstehen.“ In solch einem Umfeld halte man sich gerne auf und kaufe dort ein.

„In aller Vorsicht“, sagt Reichling, habe man sich einer solchen Planung genähert. Spruchreif sei noch nichts. Allerdings sei man bei ersten vorsichtigen Vorstößen weder bei Verwaltungsvertretern noch bei der Bezirksvertretung auf grundsätzliche Vorbehalte gestoßen. Das Projekt sei zurzeit wenig mehr als eine Skizze. Es gebe weder eine Machbarkeitsprüfung noch eine Kostenschätzung. „Alles ist noch unklar“, sagt Reichling.

Noch liegt laut Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm kein entsprechender Antrag vor, doch wollen Werbering und Bürgerverein die Idee gerne im März den Bezirksvertretern vorstellen.

Die beiden großen Interessensvertretungen hoffen, ihr Ziel im Rahmen der Sanierung der Kölner Straße realisieren zu können. „Einmal waren Bürgerverein und Werbering schon mit einem gemeinsamen Vorstoß erfolgreich“, teilt der stellvertretende Bürgervereinsvorsitzende Manfred Adam mit. „Die Kölner Straße ist seit dem 1. Januar 2015 keine Bundesstraße mehr. Eine sanierte Kölner Straße sollte daher vom durchfahrenden Lkw-Verkehr nicht mehr betroffen sein.“

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