Samtweberviertel Wo Nachbarschaft aktiv gelebt werden soll

Im Samtweberviertel entsteht mit „Die Ecke“ ein Begegnungsraum für kreative Aktivitäten oder einfach nur zum Quatschen und Lachen.

Haben zur Eröffnung der „Ecke“ im Samtweberviertel Plätzchen gebacken (v.l.): Katrin Meißen (Mitorganisatorin), Sandra Jasper (Koordination), Michael Otterbein (Gast) und die Kinder Amanda, Elena, und Emma.

Haben zur Eröffnung der „Ecke“ im Samtweberviertel Plätzchen gebacken (v.l.): Katrin Meißen (Mitorganisatorin), Sandra Jasper (Koordination), Michael Otterbein (Gast) und die Kinder Amanda, Elena, und Emma.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Die Weihnachtsbäckerei für Kinder kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt. Amanda (7), Elena (8) und Emma (7) haben Tannenbaum- und Sternenplätzchen gebacken und können sie den zahlreichen Gästen noch ofenwarm anbieten. Die sind zur offiziellen Eröffnung in „Die Ecke“, den offenen Begegnungsraum im Umfeld der Alten Samtweberei, gekommen.

Bislang mangelte es dem Samtweberviertel an flexibel nutzbaren Räumen für ehrenamtliche und nachbarschaftliche Aktivitäten. Diese Lücke haben die Bürgerinitiative Rund um St. Josef und die gemeinnützige Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Samtweberei (UNS) jetzt mit ihrem „Nachbarschafts-Wohnzimmer“ geschlossen.

„Die Ecke“ befindet sich in einem 85 Quadratmeter großen Ladenlokal an der Ecke Südstraße/Tannenstraße. Die Kacheln zeugen noch von der ehemaligen Fleischerei, auch ein Internetcafé und ein Kreativteam für Design und Siebdruck hatten hier schon ihren Sitz.

Die Weihnachtsbäckerei zeigt, wo es künftig langgehen soll. „Miteinander kochen und essen ist aber nur ein Bestandteil unserer Aktivitäten“, sagt Koordinatorin Sandra Jasper. Sie hat in Köln bereits ein ähnliches Projekt auf die Beine gestellt und wünscht sich reges Leben im Krefelder Nachbarschafts-Wohnzimmer. Künftig kann man hier basteln und werkeln, kochen und lesen, diskutieren und lernen oder einfach nur quatschen und lachen. Tische und Stühle gibt es zuhauf, die Küche war ein Ebay-Schnäppchen.

Nur eine Couch oder ein Teppich auf den kalten Fliesen fehlen noch zur richtigen Gemütlichkeit. Erste Aktivitäten wie Lesungen, Kreativworkshops, Sprachkurse, Beratungsangebote und Stammtische finden bereits statt. „Wir möchten die Nachbarschaft stärken und vernetzen und Angebote für das Viertel schaffen. Jeder ist mit seinen Ideen willkommen“, sagt Sandra Jasper. Nur kommerzielle Angebote haben keine Chance. Das „Café International Kreativ“ hat bereits feste Montagstermine.

So kochen beispielsweise am 14. Dezember Frauen unterschiedlicher Kulturen zusammen und nutzen den Abend, um neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Am Wochenende vom 12. bis 13. Dezember überrascht die Künstlerin Nurten Kocaman in ihrer Kreativwerkstatt für Familien mit „Weihnachtlichen Upcycling-Ideen“ (ab 14 Uhr). Nachbarin Heidrun Hütten hat zur Eröffnung eine Zither mitgebracht.

„Ich könnte Kindern das Instrument beibringen, es ist so einfach wie Malen nach Zahlen“, sagt sie und gibt gleich eine Kostprobe ihres Könnens. Auch Birgit Schmidt-Clarner wohnt in der Nähe und möchte sich aktiv einbringen: „Aber erst einmal sammle ich Infos.“

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