Zauberhafte Reise in Aladins Zauberwelt

Von Beginn an springt beim Märchenstück des Theaters der Funke über. Daran haben die Darsteller einen großen Anteil.

Zauberhafte Reise in Aladins Zauberwelt
Foto: Matthias Stutte

Krefeld. Ein sympathischer Junge, eine schöne Prinzessin und ein böser Zauberer stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Weihnachtmärchens „Aladin und die Wunderlampe“. Am letzten Ferientag bescherte das Theater Krefeld Kindern und Erwachsenen eine zauberhafte Reise in die Welt orientalischer Märchen. Vom farbenprächtigen Bühnenbild und den fantasievollen Kostümen (Ausstattung: Monika Frenz) bis hin zu einem spielfreudigen Ensemble stimmte alles.

Regisseur Peter Seuwen, der das Stück nach Motiven aus der Märchensammlung „1001 Nacht“ geschrieben hat, verbindet gleich drei Geschichten zu einer in sich stimmigen Handlung. Zu Beginn steht der Mond über den Fassaden einer orientalisch aussehenden Stadt. Musik (Jörg Wockenfuß) erklingt und aus einer Nebelwolke erscheint die schöne Scheherazade (Silvia Munzón Lopéz). Sie muss dem König (Thomas Wenzel) jede Nacht eine Geschichte erzählen.

Ihre Erzählung vom frechen Jungen Aladin (Marcus Abdel-Messih) wird direkt in lebendige Bilder umgesetzt. Hinter einem Vorhang sieht das Publikum die einfache Wohnung von Aladin und seiner Mutter (Paula Emmrich). Aladin spielt lieber Fußball, als seiner Mutter zu helfen und trifft dabei einen etwas unheimlichen Mann, der sich als sein Onkel ausgibt. Es ist der König, der für die Kinder sichtbar in diese Rolle schlüpft.

Der vermeintliche Onkel entpuppt sich als böser Zauberer, der Aladin in eine Höhle lockt. Neben zahlreichen Schätzen entdeckt der Junge dort eine unscheinbare Öllampe und lernt den dazu gehörigen Geist (Markus Hennes) kennen. Durch dessen Zauberkräfte kann Aladin mit seiner Mutter ein sorgenfreies Leben führen. Als er die Tochter des Sultans, die schöne Prinzessin Fata Morgana in ihrem prächtigen Badehaus sieht, verliebt er sich sofort.

Selbstverständlich ist es Scheherazade, die in diese Rolle schlüpft, während der König lieber den Großwesir als den Sultan spielt. „Ich möchte nicht immer König sein“, sagt er trotzig. Als Großwesir wird er zu Aladins Rivalen, allerdings von ihm bald ausgetrickst.

In einem charmanten Duett gestehen sich Aladin und die Prinzessin ihre Liebe und fast könnte das schon das glückliche Ende des Märchens sein. Doch die Geschichte geht weiter. Erneut kommt der Zauberer ins Spiel, entführt die Prinzessin.

Natürlich findet Aladin dann doch Mittel und Wege, den Zauberer endgültig zu besiegen und seine Prinzessin zu befreien. Und am Ende gibt es auch ein Happy End für Scheherazade und den König.

Das alles wird in gut 75 Minuten ohne Pause erzählt. Die Regie setzt dabei auf den Zauber des Theaters und lässt die Zuschauer mit wechselnden Bildern, Lichtstimmungen und dezenter Musik in eine andere Welt eintauchen. Die Geschichte ist so geschickt gestrickt, dass die Spannung nicht verloren geht. Auf vordergründige Mitmachaktionen für die Kinder wird dabei verzichtet. Die Stille im Saal bei der Premiere zeigte, wie gut das funktionieren kann.

Der Funke springt von Beginn an auf die jungen Zuschauer über. Großen Anteil haben daran die Darsteller, die sehr natürlich agieren und sich nie anbiedern. Marcus Abdel-Messih hat mit jungenhaftem Charme sofort die Herzen der Kinder erobert. Thomas Wenzel ist als schusseliger König ebenso liebenswürdig wie als Zauberer bösartig, ohne zu karikieren. Markus Hennes sieht als Flaschengeist zwar etwas gruselig aus, hat aber mit seinen witzigen Reimen und seiner Beweglichkeit die Lacher auf seiner Seite. Silvia Munzón Lopéz ist mit ihrer warmen Stimme eine perfekte Erzählerin und anmutige Prinzessin. Paula Emmrich eine sympathische Mutter. Die konzentrierte Stille im Saal entlädt sich am Schluss in begeistertem Beifall. „Es hat mir sehr gut gefallen“, sagt eine Zuschauerin, die mit ihrem Sohn gekommen ist. Der Fünfjährige hängt an seiner Mutter, er ist von den vielen Eindrücken noch ganz sprachlos.

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