Wuppertal Tanzzentrum: „Ich glaube, dass wir das hinkriegen“

Die Baukosten für das Pina Bausch Zentrum sind gesichert, noch fehlen Förderzusagen für den Betrieb. Es soll erste positive Signale vom Land geben.

Wuppertal: Tanzzentrum: „Ich glaube, dass wir das hinkriegen“
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. In Düsseldorf werden derzeit die Karten bei vielen Themen neu gemischt. Aber beim Pina Bausch Zentrum setzen alle darauf, dass auch die neue Landesregierung das Wuppertaler Großprojekt unterstützt. Und nach der Zusage, die Umbauten des Schauspielhauses zu fördern, nun auch für den Betrieb des Zentrums Geld locker macht. Dazu soll es bereits Signale geben.

Wuppertal: Tanzzentrum: „Ich glaube, dass wir das hinkriegen“
Foto: Stefan Fries

Rund 60 Millionen Euro soll es kosten, aus dem Schauspielhaus ein Tanzzentrum zu machen, in dem das Tanztheater wieder eine eigene Spielstätte hat, in dem Platz für die Entwicklung neuer Produktionen ist, in das das Tanzarchiv einzieht und in dem auch ein Bürgerzentrum eingerichtet werden kann.

Ende 2015 haben Land und Bund zugesagt, sich an den Umbaukosten von rund 60 Millionen Euro zu beteiligen: Der Bund will knapp die Hälfte übernehmen, das Land ein Viertel, den Rest muss die Stadt stemmen. Nun kommt es darauf an, auch die Betriebskosten von etwa zehn Millionen Euro pro Jahr zu sichern. Alle sind sich einig: „Das kann die Stadt nicht allein.“

Unter der rot-grünen Landesregierung glaubte die Politik bereits fest daran, dass das Land bei den Betriebskosten mit im Boot ist. Nach dem Regierungswechsel setzen alle darauf, dass CDU und FDP das Geld für den Betrieb des Tanzzentrums im Koalitionsvertrag festschreiben. Der Landtagsabgeordnete Andreas Bialas (SPD) sagt, er habe bereits positive Signale erhalten: „Ich glaube, dass wir das hinkriegen. Das Gute ist, dass wir das Thema von vornherein überparteilich betrachtet haben.“ Auch Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) erklärt: „Ich bin zuversichtlich. Jetzt müssen die Koalitionäre ihre Arbeit machen.“ Stadtkämmerer Johannes Slawig (CDU) sagt: „Das Projekt war von Anfang an bei allen Parteien akzeptiert und hoch angesehen. Alle Beteiligten wissen um die Bedeutung für die Stadt und auch das Land.“

Vom Bund erwartet vor der Wahl keiner eine konkrete Zusage. Nach der Bundestagswahl gehe es ebenfalls darum, dass die dann gewählten Regierungsparteien das Tanzzentrum in den Koalitionsvertrag schreiben. Das werde schwieriger, heißt es einhellig. Denn der Bund fördere nur selten dauerhaft. Aber: „Es gibt gute Gründe, es zu fördern“, betont zum Beispiel Johannes Slawig: „Das ist nationales Kulturgut, was wir hier erhalten und weitergeben.“

Die schon gegebene Zusage für die Baukosten sei auch dann nicht gefährdet, sollte es in Berlin einen Regierungswechsel geben, versichert Bialas: Das Geld sei in den Haushalt eingeschrieben. „Das bleibt.“ Er gehe davon aus, dass mindestens eine der großen Parteien an der nächsten Bundesregierung beteiligt ist — und das Tanzhaus dann auch weiter fördern werde.

Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements (GMW), nimmt die Verzögerungen durch die Wahlen gelassen: „Das ist immer so.“ Danach werde die Arbeit weitergehen. Das GMW wird die Umbauten leiten. Bis dahin kümmert es sich ums Schauspielhaus — was etwa eine halbe Million Euro pro Jahr koste. Vor allem die Heizung schlage zu Buche. Die sei nötig, um Schimmelschäden zu vermeiden.

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