Geänderte Vorfahrt sorgt bei Bürgern für Unmut

Der Vorwurf lautet: „Die Rather Straße ist nach der Neuregelung zur gefährlichen Rennstrecke geworden.“

Geänderte Vorfahrt sorgt bei Bürgern für Unmut
Foto: DJ

Ost. Der Unmut der Bürger in der Bezirksvertretung (BZV) Ost ist groß. „Die Rather Straße ist nach der Neuregelung zur gefährlichen Rennstrecke geworden“, sagen sie. Nach dem Umbau der Straße an der Kreuzung Alte Kemmerhofstraße könnte es jetzt zu schweren Unfällen kommen, wenn die Autofahrer weiter dort durchbretterten, befürchten die Anlieger. Paul Hofmann (FDP) hatte das Problem in die BZV gebracht. Früher befand sich an besagter Kreuzung an der Rather Straße ein Stoppschild, die Alte Kemmerhofstraße hatte Vorfahrt. Jetzt ist es umgekehrt.

Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel bemängelt, die so entstandene Rennstrecke zwischen Hüls und Uerdingen sei nicht tragbar. Er betont auch, dass die dadurch auch befahrene Maria-Sohmann-Straße keine Durchgangsstraße sei, was jedoch nicht beachtet werde. Der Vorsteher kritisiert weiter, dass diese Maßnahme umgesetzt wurde, ohne die Bezirksvertreter zu informieren. Er bat darum, die Unfallzahlen im betreffenden Bereich vorzulegen, die Grund für die Änderung waren.

Michael Hülsmann vom Fachbereich Tiefbau erklärt, dass die entsprechende Stelle ein Unfallhäufungspunkt gewesen sei. „Das mussten wir der Bezirksregierung melden. Die Vorfahrt wurde missachtet. Wir waren mit der Unfallkommission vor Ort. Die Änderung wurde beschlossen, die Spiegel wurden erneuert, und ein Anlieger wurde aufgefordert, seine Hecke zu schneiden, um die Sicht zu verbessern. Das geschah, nur nicht tief genug. Da muss noch einmal nachgeschnitten werden.“

Klaus-Dieter Bolze wohnt Im Heggelsfeld. „Ich befahre den Bereich mehrmals täglich, und ich weiß wirklich nicht, warum dort umgebaut wurde. Es ist viel schlimmer geworden. Die Radarmessungen dort bringen nichts.“ Er zweifelt, ob es die entsprechenden Unfallzahlen aus der Vergangenheit wirklich gibt. „Meine Nachbarn und ich haben keine schweren Vorkommnisse an der Kreuzung im Gedächtnis. Ich selbst war 40 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ich musste dort keinen einzigen schweren Unfall abarbeiten.“ Alle fragten sich, wer von der Neuregelung etwas habe, sagt er weiter.

Dirk Czymai vom Fachbereich Bürgerservice verweist darauf, dass die Unfallkommission mit Polizei und Verwaltung zusammenarbeite. „Zu einer Abstimmung mit der Bezirksvertretung ist die Verwaltung in dieser Form nicht verpflichtet. Der Unmut ist dennoch verständlich.“ Informationen zu den für die Politik interessanten Themen würden gewohntermaßen bekannt gemacht, sagt Czymai. In Gefahrensituationen müsse jedoch reagiert werden. Er will den Informationsfluss verbessern.

Bezirksvertreter und Bürger schlagen vor, Schikanen wie Schwellen zu prüfen, um die Geschwindigkeit der Autofahrer zu senken. Außerdem möchten sie das Zahlenmaterial zum Unfallschwerpunkt sehen. Bis dahin wollen die Anlieger ihre Autos einander versetzt gegenüber parken, so dass die Autofahrer zu Geschwindigkeitsreduzierungen gezwungen werden. Michael Hülsmann erklärt, dass sich die Fachleute die Kreuzung noch einmal ansehen werden. Bremsschwellen einzubauen sei nicht so einfach, zumal sie für die Anlieger mit Lärm verbunden wären. Aber: „Wir werden uns etwas einfallen lassen“, verspricht er. Angelika Brünsing (CDU) findet: „Man muss auch den Mut haben, das Rad zurückzudrehen.“

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