Olympia 2031 NRW will sich bei Olympia-Bewerbung gegen Hamburg und Berlin durchsetzen

Der Kölner Sportmanager Michael Mronz mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) haben ein Konzept für die Spiele in der Region Rhein-Ruhr, die „Rhein Ruhr Olympic City“ vorgestellt.

Das Archivbild zeigt eine Szene vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio. 2032 will NRW zum Zuge kommen.

Das Archivbild zeigt eine Szene vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio. 2032 will NRW zum Zuge kommen.

Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Köln. Während die Sportwelt über die Olympischen Spiele 2024 und 2028 spricht, die am 13. September in Lima (Peru) an Los Angeles und Paris gehen sollen (die Reihenfolge ist noch unklar), bereitet sich Nordrhein-Westfalen auf die Olympischen Sommerspiele und Paralympics 2032 vor. Am Freitag hat der Kölner Sportmanager Michael Mronz mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ein Konzept für die Spiele in der Region Rhein-Ruhr, die „Rhein Ruhr Olympic City“ vorgestellt.

Sieben Jahre vor einer potenziellen Vergabe des Internationalen Olympischen Komitees für die Spiele 2032 überraschend detailreich: Demnach kommen 13 NRW-Städte als Ausrichter der Sportwettbewerbe in Frage, darunter die Metropolen Köln, Düsseldorf, Dortmund und Essen, aber auch Oberhausen, Aachen, Bonn, Duisburg, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach und Recklinghausen.

„Ich war von der Idee sogleich Feuer und Flamme. Es wäre für unser Land ein riesen Schub“, sagte Laschet gestern. Die Bürgermeister der benannten Städte zeigten sich durchweg begeistert von der Teilhabe ihrer Städte. Klar ist aber auch: Der Vorstoß von Mronz ist bislang noch ein Vorstoß aus eigenen Kräften, „aus der Mitte der Gesellschaft“, wie er es formuliert, abgesichert durch Sponsoren.

Mronz versichert: „Steuergelder spielen bislang keine Rolle.“ Am Ende werden weder Mronz noch die Landesregierung eine Bewerbung abgeben. Nominieren kann nur das Nationale Olympische Komitee zusammen mit einer deutschen Stadt. Ein solche Stadt als „Kopf“ der Region-Bewerbung ist noch nicht gefunden, auch die Fragen nach Olympiastadion, Olympischem Dorf und Pressezentrum sind noch nicht beantwortet. „Derzeit gibt es hierzu nichts zu entscheiden, aber natürlich beschäftigen wir uns bereits mit diesen Themen“, sagte Mronz. Neu gebaut werden müsste lediglich eine einzige Anlage für Kanuslalom, dann vermutlich in Duisburg.

Womöglich wird NRW sich innerdeutscher Konkurrenz erwehren müssen. Im Gespräch mit unserer Zeitung deutete DOSB-Vorstand Michael Vesper gestern an, dass auch Hamburg, das im vergangenen Jahr nach Bürgerentscheid seine Bewerbung für 2024 absagen musste, noch einmal ins Rennen gehen könnte. Und auch „die Hauptstadt wird immer ein Thema bleiben“, wie Vesper sagt: Berlin kann im Hinblick auf Olympische Spiele 2036 ein Thema werden — 100 Jahre nach Olympia 1936 an gleicher Stätte. Klar sei, so DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch, dass sich Deutschland „keine vierte Niederlage in Folge“ im Bewerbungsverfahren erlauben könne. Zuletzt wurden sogar sechs Bewerbungen in den Sand gesetzt: Berchtesgaden (Winter 1992), Berlin (Sommer 2000), Leipzig (Sommer 2012), München (Winter 2018 und 2022) und Hamburg (Sommer 2024).

All das ist Mronz bewusst. Trotzdem sieht er sich mit seinem Zwischenstand weit vorn: Mehr als 80 Prozent der Sportstätten seien vorhanden, 16 Stadien mit einer Kapazität von mehr als 30 000 Zuschauerplätzen, 24 Großsporthallen, 704 000 Quadratmeter Messefläche und 147 000 Hotelbetten seien ein Pfund, mit dem die Region wuchern soll.

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