Wuppertal Wuppertaler erhalten fehlerhafte Reisepässe

Die Bundesdruckerei räumt die Schuld ein. Laut Stadt sind mehr als 100 Bürger betroffen.

Wuppertal: Wuppertaler erhalten fehlerhafte Reisepässe
Foto: dpa

Wuppertal. Welch ein Ärgernis vor dem Urlaub: In den vergangenen zwei Wochen haben viele Wuppertaler Reisepässe mit Produktionsfehlern ausgestellt bekommen. Nach Angaben von Stadtsprecherin Martina Eckermann sind mehr als 100 Fälle bekannt. „Aber sicherlich gibt es noch eine Dunkelziffer“, sagt Eckermann. Die betroffenen Ausweisdokumente, die sich die Bürger auf Antrag nach vier bis sechs Monaten bei der Stadt abholen können, weisen weiße Pünktchen unter der Sicherheitsfolie auf, die über dem Passbild liegt. „Wir haben Bedenken, dass Bürger damit am Flughafen Probleme bekommen“, sagt Eckermann.

Die Bundesdruckerei räumt ein, dass sie den Produktionsfehler zu verantworten hat, weist aber gegenüber der WZ auf die Seltenheit des bekannten Phänomens hin: „Der angesprochene Fehler ist bei deutlich weniger als 0,01 Prozent der seit März deutschlandweit ausgelieferten Pässe aufgetreten — dies entspricht einer niedrigen zweistelligen Zahl von Pässen.“ Das Bundesministeriums des Innern (BMI) spricht sogar nur von 29 fehlerhaft produzierten Pässen — bei 1,6 Millionen Exemplaren. Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen aus Wuppertal. „Heute sind wieder fehlerhafte Pässe geliefert worden“, berichtet Eckermann.

Derzeit informiert die Stadt Bürger, die auf ihr wichtiges Reisedokument warten, mit einem Schreiben. Sie bittet darum, erst dann ins Rathaus zu kommen, wenn der fehlerfreie Pass wirklich da ist. Das dauert nach der Rücksendung erneut vier bis sechs Wochen. Dafür ist das Büchlein dann gratis.

Wuppertaler bei denen der Urlaub unmittelbar bevorsteht, können sich einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen, den allerdings einige Staaten, wie etwa die USA, nicht akzeptieren. Im Expressverfahren kann das Dokument in unter einer Woche neu gedruckt werden. Zunächst weigerte sich die Bundesdruckerei laut Stadt jedoch, die Extra-Gebühren von 32 Euro zu übernehmen. „Die Betroffenen fanden das in höchstem Maße ärgerlich“, sagt Eckermann. Erst nach weiterem Einwirken habe die Druckerei eingewilligt.

Die Stadt empfiehlt Bürgern derzeit, ihren Reisepasse besser sieben bis acht Wochen vor dem Urlaub zu beantragen. „Wir gehen davon aus, dass diese Fälle weiter auftreten können.“

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