Krefeld hautnah Hüls - wenn nur der Verkehr nicht wäre

In Hüls lässt es sich gut leben. Sicherheit, Sauberkeit und Einkaufsmöglichkeiten erhalten im Rahmen einer WZ-Umfrage gute Noten. Laut den Befragten gibt es aber auch zwei Sorgenkinder.

Sicherheit und Sauberkeit bekommen gute Noten. Es gibt aber auch Sorgenkinder.

Sicherheit und Sauberkeit bekommen gute Noten. Es gibt aber auch Sorgenkinder.

Foto: DJ

Krefeld. Die Hülser mögen ihren Stadtteil nicht nur. Nein, für sie gibt es kaum etwas Vergleichbares in der Umgebung. Manche plädieren augenzwinkernd sogar für eine Loslösung von Krefeld. Doch wie zufrieden sind die Hülser eigentlich wirklich mit ihrem Bezirk? Im Rahmen der Aktion „Krefeld hautnah“ haben wir sie befragt und wollten wissen, was ist lebens- und liebenswert, was ist misslich und verbesserungswürdig, was gar inakzeptabel in Hüls? Die Antwort: Vieles ist gut, Probleme gibt es aber vor allem in zwei Bereichen: Verkehrsbelastung und Angebote für Jugendliche.

Berichtet über Hüls: Redakteur Steffen Hoss.

Berichtet über Hüls: Redakteur Steffen Hoss.

Foto: abi

Während die Befragten in elf von zwölf Kategorien der Umfrage nur Noten mit einer Zwei vor dem Komma verteilten, gab es für die Verkehrsbelastung in Hüls lediglich eine 3,4 (Schulnotensystem). In dem teilweise sehr verwinkelten Stadtteil hat vor allem die monatelange Baustelle im Bereich der Schulstraße ihre Spuren hinterlassen. Beim WZ-Mobil beschrieb ein Hülser die Situation mal wie folgt: „Um in Hüls richtig voranzukommen, muss man schon mit einem Hubschrauber unterwegs sein.“ Neben Baustellen sind es häufig Park-Probleme und Raser, die die Hülser auf die Palme bringen. Dabei ist die Verkehrsanbindung gut — auch wenn die Hülser in den vergangenen Wochen auf „ihre“ 044 verzichten mussten. Im Bereich Öffentlicher Nahverkehr gibt es von den Befragten in der WZ-Umfrage eine 2,5.

Hat Hüls im Blick: WZ-Redaktionsleiter Michael Passon.

Hat Hüls im Blick: WZ-Redaktionsleiter Michael Passon.

Foto: abi

Weniger tolerant scheinen die Hülser hingegen mit jugendlichem Partyvolk zu sein. Die spontanen Versammlungen im Hülser Park wurden in den vergangenen Monaten zu einer regelrechten Ärgerdebatte. Ein vor allem für die Anwohner des Parks leidiges Thema, da sich die Feierlichkeiten oftmals über den Abend bis in die frühen Morgenstunden erstreckten. Mehrfach zu Unrecht beschuldigt wurden in diesem Zusammenhang Jugendliche aus Hüls.

Die Teilnehmer der Partys kämen aus allen Stadtteilen Krefelds und sogar Nachbarstädten, wie Christian Horn, Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes, und Jürgen Scheller zuletzt übereinstimmend berichteten. Doch Scheller, Leiter der Hülser Jugendeinrichtung Türmchen, machte kürzlich auch deutlich, dass die Freiflächen und Plätze für Jugendliche in Hüls nicht ausreichen. Eine Aussage, die sich wiederum mit den Ergebnissen der WZ-Umfrage deckt. Bei den Angeboten für Jugendliche gibt es von den Befragten „nur“ eine 2,9. Zum Vergleich: Das Angebot für Senioren wird mit 2,3 deutlich besser bewertet.

Die besten Ergebnisse erzielt Hüls im Übrigen bei der Frage nach der Lebensqualität im Stadtteil und den Einkaufsmöglichkeiten (jeweils 2,0). In den Bereichen Sicherheit und Sportangebote (jeweils 2,3) schneidet Hüls etwas besser ab als bei der Sauberkeit (2,6).

Beim Sport durften sich die Hülser zuletzt nicht nur über den Neubau der Kunstrasenanlage am Hölschen Dyk freuen, sondern auch über die Sanierung des Rollhockeyfeldes an der St. Huberter Landstraße. Zeitnah soll auch das Hülser Naturfreibad saniert werden. Einer dieser Orte, den die Hülser an ihrem Stadtteil so gern haben.

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