Zwölf Festnahmen Krefelder betrieb im Horrorhaus von Höxter Drogenplantage

Höxter. Das sogenannte Horrorhaus von Höxter, in dem Frauen jahrelang misshandelt worden sein sollen, ist in jüngster Zeit für eine Drogenplantage genutzt worden. Mehr als 1000 Cannabispflanzen stellte die Polizei in dem Gebäude sicher.

Zwölf Festnahmen: Krefelder betrieb im Horrorhaus von Höxter Drogenplantage
Foto: dpa

Unter den fesgenommenen ist auch ein Mann aus Krefeld.

„Es gab Ermittlungen im Drogenmilieu und in diesem Zusammenhang ist man drauf gekommen, dass sich eine Plantage im besagten Haus befindet“, sagte ein Sprecher. Die Plantage soll von mindestens fünf Personen aufgebaut worden sein. Kripo-Beamte nahmen den Angaben zufolge mit Unterstützung von Spezialeinheiten zwölf Verdächtige in dem Objekt fest.

Nach Ermittlungen des Kommissariats für Organisierte Kriminalität ist vermutlich ein 42-jähriger Türke aus den Niederlanden Kopf der Bande. Seine rechte Hand scheint ein 43-jähriger Türke aus Krefeld zu sein. Unter den Festgenommenen sind Frauen, die vermutlich als Erntehelferinnen in der Plantage arbeiteten. Die Staatsanwaltschaft Paderborn kündigte an, Haftbefehle wegen des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu beantragen.

Im sogenannten Horrorhaus hatten die vor dem Landgericht Paderborn stehenden Angeklagten Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. gelebt. Sie sollen Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben. Der 47-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt.

Nach der Verhaftung des Paares war das Haus verkauft worden - heute ist ein 50 Jahre alter Schotte der Eigentümer. Auch er war nach Angaben der Ermittler am Betrieb der illegalen Plantage beteiligt. Er kümmerte sich demnach um die Versorgung der Frau, die in dem Haus ganztägig für die Pflege der Pflanzen zuständig gewesen sein soll. Auch soll er die Plantage umgebaut haben. red/dpa

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