Fortuna Düsseldorf Eigenwerbung trotz Derbyniederlage

Die Fortuna verliert im Pokal gegen Gladbach etwas unglücklich mit 0:1, liefert aber insgesamt eine beherzte Vorstellung ab.

Fortuna Düsseldorf: Eigenwerbung trotz Derbyniederlage
Foto: Christof Wolff

Es gibt diese Spiele, mit denen eine Mannschaft und ein Verein viel bewirken können. In 90 oder 120 Minuten. Gestern Abend bot sich der Fortuna diese Gelegenheit. Neun Wochen lang fieberten die Düsseldorfer Fans, ja die ganze Stadt auf das Zweitrundenspiel im DFB-Vereinspokalwettbewerb zwischen ihrem Team und Borussia Mönchengladbach hin. Nach Jahren der Mittelmäßigkeit, für einen bitteren Beigeschmack hin und wieder mit Abstiegskampf gewürzt, hatte der aktuelle Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga die große Chance, auch die Letzten, die noch am rot-weißen Aufschwung zweifeln, wieder auf ihre Seite zu ziehen. Vor ausverkauftem Haus mit 52 500 Zuschauern in der Arena.

Am Ende jubelte zwar die Borussia vom Niederrhein, die nach 1971, 1976 und 2012 erstmals im vierten Anlauf ein Pokalspiel in Düsseldorf für sich entscheiden konnte. Das 0:1 (0:0) gegen den klassenhöheren Gegner war aus Fortuna-Sicht nicht das erhoffte Resultat. Doch die Mannschaft von Friedhelm Funkel verkaufte sich teuer, hielt mit dem Tabellenachten der Eliteklasse mit und darf trotz erster Enttäuschung in den nächsten Tagen mit Stolz auf das Geleistete zurück blicken.

1:0 - Gladbach zwingt Fortuna in die Knie
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1:0 - Gladbach zwingt Fortuna in die Knie

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„Natürlich sind wir jetzt enttäuscht. Sage ich was anderes, würde ich lügen. Wir haben nicht mal einen richtigen Fehler gemacht. Und trotzdem durch einen abgefälschten Schuss verloren. Das ist ärgerlich“, sagte Innenverteidiger Robin Bormuth, der in der Viererkette den im Pokal gesperrten Kaan Ayhan vertrat.

Fortunas Trainer sprach ein Lob an seine Spieler aus: „Ich bin stolz, wie wir uns gegen diesen gestandenen Erstligisten präsentiert haben. Wir hatten Respekt, aber keine Angst. Die Mannschaft hat über 90 Minuten alles gegeben.“, sagte Funkel.

In einem Westderby, das von der Spannung und weniger von fußballerischer Qualität lebte, hatte der Favorit aus Mönchengladbach mehr Ballbesitz und mehr Zielstrebigkeit in der gegnerischen Hälfte zu bieten. Die Fortuna benötigte rund 20 Minuten, fand dann aber mit dem von Funkel im Vorfeld geforderten Umschaltspiel sowie schnellen Kontern besser ins Spiel.

Die erste Nachlässigkeit im Defensivverbund hatte kurz nach der Halbzeitpause die Führung der Gäste zur Folge. Thorgan Hazard (52.) nutzte diesen zum entscheidenden Treffer. Die Wende in einem offenen Pokalkampf verpasste Niko Gießelmann in der 73. Spielminute, der mit einem zuvor an ihm verschuldeten Foulelfmeter am Pfosten scheiterte.

Auch das war für die Fortuna-Anhänger kein Grund zur Enttäuschung oder gar Schelte. Trotz des Ausscheidens feierten sie ihre Mannschaft für eine beherzte Leistung. „Wir müssen uns bei unseren Fans bedanken. Das war eine tolle Kulisse und es hat viel Spaß gemacht“, sagte Robin Bormuth.

Der von vielen gewünschte Sieg blieb aus, vielleicht auch, weil zuletzt ein wenig die Kraft fehlte. Doch die Fortuna stellte gegen einen klassenhöheren Gegner unter Beweis, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Auch die letzten Skeptiker dürften verstanden haben: Die Fortuna ist wieder wer.

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