Krefeld SPD stützt Verwaltung: Sanierung des Seidenweberhauses rechnet sich nicht

Lohnt sich eine Sanierung des Seidenweberhauses oder wären die bis zu 40 Millionen Euro dafür falsch investiert? Die SPD hat nachgerechnet, um zu einer Entscheidung zu kommen.

 Planungsexperte Jürgen Hengst (SPD)

Planungsexperte Jürgen Hengst (SPD)

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Nachdem die Verwaltung der Sanierung des Seidenweberhauses eine Absage erteilt hat, präsentiert die SPD-Fraktion eine Berechnung, die diese Einschätzung im Kern stützt. Demnach bewegt sich der jährliche finanzielle Aufwand für das Seidenweberhaus (Gebäudeinstandhaltungs- und Betriebskosten) bereits jetzt in einer Größenordnung von über zwei Millionen Euro. „Hierin inbegriffen ist auch der anteilige jährliche Zuschussbedarf der Seidenweberhaus GmbH von rund 710.000 Euro. Dieser wird in den nächsten Jahren auf über 800.000 Euro steigen“, heißt es. Die Verwaltung soll diese Zahlen vor der Sitzung des Stadtplanungsausschusses schriftlich bestätigen oder eine andere Berechnung präsentieren.

Der SPD geht es dabei darum, eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Varianten und einen Vergleich zum Status quo herstellen zu können. Dazu sei auch die Kenntnis des aktuellen finanziellen Aufwandes zwingend erforderlich. „Dies umso mehr, als dass sich auch durch eine Sanierung des Seidenweberhauses bestimmte Aufwandspositionen aus Sicht der SPD-Fraktion nur geringfügig ändern dürften. Insbesondere die genannten jährlichen Zuschussbedarfe dürften sich nach unserer Einschätzung nur geringfügig durch eine Sanierung des Gebäudes verringern, da die Vermarktungsmöglichkeiten nur in begrenzten Umfang verbessert werden können“, erklärt Planungsexperte Jürgen Hengst.

Weiterhin, heißt es, dürfte der Abschreibungsbedarf bei einer Sanierung des Seidenweberhauses, sofern eine Investitionssumme von 35 bis 40 Millionen Euro und eine realistische Nutzungsdauer von 30 Jahren unterstellt werde, bereits alleine bei rund 1,17 bis 1,33 Millionen Euro liegen. „Hierzu müssten noch Aufwendungen für die Gebäudeinstandhaltung sowie der Zuschuss für den Betrieb des Gebäudes addiert werden, so dass sich der oben genannte Betrag von über zwei Millionen Euro pro Jahr ergibt.“

Diese zwei Millionen liegen im Übrigen deutlich über den Miet- beziehungsweise Pachtvorstellungen der interessierten Investoren Wolf-Reinhard Leendertz und Gerald Wagener. mip

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