Flughafen Köln/Bonn: Weg für Merz an Aufsichtsratsspitze ist frei

Ministerpräsident Laschet hat sich mit seinem Wunschkandidaten durchgesetzt: Der frühere CDU-Politiker Friedrich Merz soll neuer Aufsichtsratschef am zweitgrößten NRW Airport werden. Die Personalie ist nach wie vor umstritten.

 Friedrich Merz wird Aufsichtsratsvorsitzender am Flughafen Köln/Bonn werden.

Friedrich Merz wird Aufsichtsratsvorsitzender am Flughafen Köln/Bonn werden.

Foto: Bodo Marks

Köln. Der Weg für Friedrich Merz an die Aufsichtsratsspitze des Flughafens Köln/Bonn ist frei. Am Mittwochabend habe auch die Stadt Köln als Gesellschafterin der umstrittenen Personalie zugestimmt, sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag. Damit sei die erforderliche Dreiviertel-Mehrheit für den Einzug des früheren CDU-Politikers in den Aufsichtsrat erreicht. Merz ersetzt dort den früheren Bundesverkehrsminister und bisherigen Aufsichtsratschef Kurt Bodewig (SPD). Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

CDU-Ministerpräsident Armin Laschet hatte Merz als neuen Aufsichtsratschef vorgeschlagen. Die Personalie hatte bis zuletzt für viel Diskussionen gesorgt. Die Opposition befürchtet, dass damit eine Privatisierung des Flughafens eingeleitet werden könnte. „Mit Friedrich Merz soll jetzt ein verkappter Privatisierungsbeauftragter an die Spitze des Aufsichtsrates kommen, der unter anderem als Top-Lobbyist für eine der größten Heuschrecken im Land tätig ist“, kritisierte der Kölner SPD-Landtagsabgeordnete Martin Börschel am Donnerstag.

Außerdem bestehe die Gefahr, dass die Aufklärung der Vorwürfe zu angeblichen Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung des Flughafens beeinträchtigt werde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den beurlaubten Flughafenchef Michael Garvens wegen Untreue. Dieser hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Am kommenden Montag dürften die Mitglieder des Aufsichtsrats Merz zum neuen Vorsitzenden wählen. Land, Bund und die Stadt Köln halten jeweils ein knappes Drittel der Gesellschafteranteile am zweitgrößten NRW-Airport. Kleinere Anteile halten Bonn sowie der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis. dpa

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