Noch nicht drittligatauglich: Drei Millionen Euro für das Stadion Grotenburg

Das Stadion versprüht den Charme der 80er-Jahre. Auf diesem Niveau ist fast alles stehengeblieben. Jetzt muss die Stadt Krefeld viel Geld in die Hand nehmen.

Noch nicht drittligatauglich: Drei Millionen Euro für das Stadion Grotenburg
Foto: Jürgen Brefort

Krefeld. Die Betriebsamkeit ist groß — im Rathaus, in der Verwaltung, im Sportamt und beim Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen. Die Zeit drängt. Das Thema brennt unter den Nägeln. Fußball, der KFC und die Grotenburg — in diesem Dreieck ist aktuell die Grotenburg die große Unbekannte. Sie muss fit gemacht werden. Für die Zukunft. Mehr noch, sollte der KFC den angestrebten Aufstieg in die 3. Liga im Sommer schaffen. Den Kader drittligatauglich zu gestalten wird einfacher werden als die Grotenburg den vom DFB vorgegebenen Bedingungen der 3. Liga anzupassen. Die Kosten dafür liegen zwischen zweieinhalb und drei Millionen Euro.

Bis Mitte des Monats benötigt der KFC verlässliche Informationen über die Drittligatauglichkeit des Grotenburg-Stadions. Die Bestätigung der Stadt sei Voraussetzung dafür, dass der Verein im Fall des sportlichen Aufstiegs in die 3. Liga am Spielbetrieb teilnehmen und die Heimspiele in der Grotenburg austragen kann. Um in diesem Thema Gewissheit für den KFC zu schaffen, folgert die Vorlage der Verwaltung für den Sportausschuss, der morgen tagt, bedürfe es umgehend einer richtungsweisenden Entscheidung. Im Hinblick auf die komplexe Aufgabenstellung und dem zur Verfügung stehenden Zeitrahmen „ist die fristgerechte Umsetzung gefährdet“. Daher soll im Finanzausschuss am 14. März der erforderliche Kostenrahmen zur Entscheidung vorgelegt werden. Technische Einrichtungen wie Heizung, Lüftung, Trink- und Warmwasseranlagen befänden sich nicht mehr auf dem Stand der Technik, entsprächen in weiten Teilen nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben.

Morgen ist das Thema zunächst ein großes im Sportausschuss. Es gibt viel zu besprechen. Und viel zu bezahlen. Einhelliger Tenor — es muss investiert werden in die Grotenburg. Gleich in 49 Kategorien hat die Verwaltung diejenigen Maßnahmen aufgelistet, die es gilt abzuarbeiten. Von Sicherheit, baulichen Maßnahmen, ob Elektro, Sanitär, etc. Aufgelistet sind auch skurril anmutende Punkte wie: Feuerhemmende Handschuhe für Entfernung von Pyrotechnik. Dafür zuständig ist der KFC. Für 29 andere Punkte zeichnet die Stadt verantwortlich. Das sind die baulichen Anpassungen, wie auch der dickste Brocken, die Installierung der Rasenheizung.

Die Bestandsaufnahme der Verwaltung, die im Sportausschuss Gegenstand der Diskussion sein wird, ist eindeutig. Der Anlagebestand des Stadions sei auf dem Niveau der 1980-er Jahre.

Für das Jahr 2018 sind kalkulierte Kosten von 925 000 Euro vorgesehen. 200 000 Euro koste die Sanierung der elektrischen Anlagen, 75 000 Euro würden für Sicherheit, Brandschutz und Fluchtwege benötigt. Die Fanbetreuung bzw. Fantrennung ist mit 650 000 Euro kalkuliert. Noch nicht kalkulierte Kosten in 2018 beziehen sich auf technische und sicherheitsrelevante Stadioneinrichtungen — sechsstellig werde der Aufwand dafür sein, ebenso wie für Beschallung, Videoanlagen und Sanitäreinrichtungen.

Für das Jahr 2019 wird mit weiteren Kosten kalkuliert — die Rasenheizung ist der dickste Brocken: 1,5 Millionen Euro sind für die neue Spielfläche vorgesehen.

Nach Ansicht der Verwaltung ist die komplexe Aufgabe der Sanierung des Stadions nur mit einer an zentraler Stelle eingerichteten Projektleitung zu gewährleisten, die die vielschichtigen baulichen Aufgaben wirkungsvoll planen, koordinieren, initiieren und umsetzen soll.

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