Krefeld Pinguine „Adduono hat aus der Mannschaft nichts gemacht“

Die Altmeister des Krefelder EV erinnern sich gerne an alte Zeiten. Doch die Gegenwart sei sehr unbefriedigend.

Krefeld Pinguine: „Adduono hat aus der Mannschaft nichts gemacht“
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Deutscher Meister sind sie gewesen. Heute schauen sie noch gerne auf ihre große Zeit zurück. 1948, 1949 waren sie die besten Junioren in Deutschland, 1952 gewannen sie mit dem Krefelder EV sogar den Titel der Erwachsenen. Immer noch treffen sich die Altmeister um Bernhard „Percy“ Peltzer (85), Hans-Georg Pescher (86) und Hans-Werner Münstermann (86) zum Stammtisch.

Mit dabei auch die früheren Mitstreiter Karl Bierschel und Heinz Dohr. Die goldenen Zeiten von damals. Eine andere Welt. Auch im Eishockey. Aber immer noch schöne Erinnerungen. Jetzt kam auch noch die Jugend-Mannschaft von 1968 zusammen, die unter dem Trainer Peltzer Deutscher Meister geworden war. Und wie blicken die Altmeister von damals auf die Spieler von heute, auf die Krefeld Pinguine, die wieder einmal eine DEL-Saison auf dem letzten Platz beenden?

„Au weia“, sagt Peltzer. „Das ist ein schweres Unterfangen.“ Der 85-Jährige informiert sich über die Zeitung und klagt an: „Eine Sportmannschaft muss eine Seele haben.“ Peltzer kritisiert auch Trainer Rick Adduono: „Ich weiß nicht, welche Anweisungen er gibt. Die Sturmreihen standen bei uns früher fest, wie auch die Abwehrreihen. Heute wird immer viel gewechselt. Aber der Profisport verlangt auch andere Leistungen.“

Zu seiner Zeit habe die KEV-Mannschaft technischer gespielt, mehr Kombinationsspiel aufgeführt. Peltzer sagt: „Adduono hat aus der Mannschaft nichts gemacht.“ Ähnlich sieht es Hans-Georg Pescher: „Die Situation der Pinguine ist sehr unbefriedigend. Es gehen zu viele junge Kräfte verloren, die Adduono nicht einsetzt.“ Der 86-Jährige fügt an: „Adduono müsste ausgetauscht werden.“

Der wirtschaftlichen Lage der Pinguine ist sich „Schorsch“, der Olympiafahrer von Oslo 1952, der früher zusammen mit Uli Eckstein und Peltzer den „PEP-Sturm“ bildete, aber bewusst: „Man kann nur so viel Geld ausgeben wie man hat. Die guten Spieler werden von den wohlhabenden Clubs gekauft.“

Er fordert beständige Sturmreihen und favorisiert wie Peltzer mehr Hang zum flüssigen Spiel, so wie es das Team von 1952 beherrschte: „Man müsste mehr Kombinationspiel zeigen, aber dafür muss man auch die Leute haben.“ Hans-Werner Münstermann geht nur noch gelegentlich ins Stadion. Wohl aber hat der 86-Jährige festgestellt: „Die technischen Fähigkeiten waren damals bedeutend besser als das, was man heute so sieht. Das Zusammenspiel vor dem Tor wird nicht gut genug praktiziert.“Auch er wünscht sich mehr Beständigkeit im Team: „Wir waren eingespielt. Heute gibt es zu viele Wechsel.“ Olympia-Silber im Eishockey, das hat auch bei den Altmeistern für Stolz und große Freude gesorgt. „Es ist schade. Gold wäre verdient gewesen. In Marcel Noebels und Christian Ehrhoff waren zwei Eigengewächse der Pinguine dabei. Das macht mich als ehemaliger KEV-Spieler stolz“, sagt Peltzer.

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