Stadt wartet auf Bahn und Primark

Beim Innenausbau von Mall und Primark-Gebäude herrscht seit Wochen Stillstand. Nun wird die Zeit knapp.

Stadt wartet auf Bahn und Primark
Foto: Andreas Fischer

Seit dem 20. November 2017 ist die Geschäftsbrücke von der Fußgängerzone zum Döppersberg für Passanten und Fahrgäste der Bahn geöffnet. Anfang Februar wurde die Mall, die Eingangshalle zum Hauptbahnhof, von der Stadt an die Bahn zum Innenausbau übergeben. Doch es könnte noch Monate dauern, bis der mit Baustellengittern und Stacheldraht abgesicherte Bereich für die Öffentlichkeit geöffnet wird. Bei der Stadt hat man mit einiger Verwunderung registriert, dass sich auch der Innenausbau des Primark-Gebäudes zu verzögern scheint.

Seit Wochen ist der Bauzustand der Mall unverändert. Ein Bahnsprecher kündigte gegenüber der WZ an, dass mit der Eröffnung des Reisezentrums in der Mall frühestens im zweiten Halbjahr zu rechnen ist. Es könne aber auch noch bis zum Ende dieses Jahres dauern, hieß es. Die Vermietung der Ladeneinheiten gehe gut voran, sagte der Bahnsprecher. Nach aktuellem Stand sei mit einem Mix von je zur Hälfte Handelsflächen und Gastronomie zu rechnen.

Verspätungen beim Ausbau der Mall und der Eröffnung des Reisezentrums wären vor allem für die Fahrgäste ärgerlich, denn sie müssten weiterhin auf ihrem Weg zum provisorischen Reisezentrum in einem Container an Gleis 1 eine enge Treppe überwinden und einen Umweg einplanen. Vor Kurzem gab es ein Gespräch zwischen Stadt und Bahn über den Ausbau der Mall.

„Das war leider nicht sehr ergiebig. Die Stadt hätte gern, dass es schneller geht. Unser Wunsch ist, dass im Mai, wenn das von den WSW bewirtschaftete Parkdeck am Döppersberg eröffnet werden soll, auch das Reisezentrum der Bahn an den Start geht“, sagt Martina Langer, Projektleiterin des Umbaus am Döppersberg. „Dass die Bahn in der neuen Mall ihre Fahrgast-Informationstafel installiert hat, die vielen Wuppertalern noch aus dem Fußgängertunnel bekannt sein dürfte, hat uns dann doch überrascht“, sagt Langer.

Während die Bäckerei-Kette Backwerk und der schweizerische Textilhändler Tally Weijl auf der Geschäftsbrücke ihre Filialen eröffnet haben und der Einzug des DM-Drogeriemarktes vorbereitet wird, brennt im Primark-Gebäude seit Monaten nur die Notbeleuchtung. Bei der symbolischen Grundsteinlegung im November 2016 hatte es noch geheißen, dass der Ankermieter Primark 2017 mit dem Einzug beginne. Auf der Internetseite von Signature Capital ist zudem zu lesen, dass die Eröffnung im Sommer 2018 geplant sei.

Auf Anfrage der WZ, wann der Innenausbau und die Einrichtung der Verkaufsräume beginne, gab es von einem Sprecher des irischen Bauherrn Signature Capital die Auskunft, dass gerade interne Abstimmungen vorgenommen würden. Mit dem Verkaufsstart hat es Primark auf 4500 Quadratmetern, drei der vier Stockwerke sind für den Verkauf von Textilien vorgesehen, offensichtlich nicht eilig. Dabei investiert der private Bauherr Signature Capital 50 Millionen Euro in das Geschäftsgebäude.

Möglicherweise gebe es bei Primark einen Expansionsstau, sagt dazu der städtische Planungsdezernent Frank Meyer und verweist auf verschiedenste Aktivitäten der Textilkette an anderen Standorten. „Innenausbau und Einrichtung des Primark-Gebäudes sollen angeblich innerhalb von vier Monaten zu schaffen sein. Das würde ja noch passen. Von einem neuen Zeitplan ist uns nichts bekannt“, so Meyer. Die Stadt und der private Investor Signature Capital haben sich vertraglich verpflichtet, bis Ende 2018 alle Bauarbeiten am neuen Döppersberg abzuschließen.

Bis Ende des Jahres soll auch das City Outlet Wuppertal in der früheren Bahndirektion seine Pforten öffnen. Es gibt allerdings bei der Stadt massive Zweifel, ob dies angesichts der bisher kaum erkennbaren Bautätigkeiten noch innerhalb von neun Monaten zu schaffen ist.

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