Heino kontert Kritik an Heimatalbum mit SS-Liedgut

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach posierte beim Heimatkongress mit Heino und einer Schallplatte, auf der mindestens fünf Lieder im SS-Liederbuch zu finden sind. Jetzt verteidigt der Schlagersänger sein Werk.

 Heino kann die Aufregung um die Lieder auf seinem Doppelalbum nicht nachvollziehen.

Heino kann die Aufregung um die Lieder auf seinem Doppelalbum nicht nachvollziehen.

Foto: Horst Ossinger

Düsseldorf. Schlagersänger Heino (79) verteidigt sein Album „Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“, das er der nordrhein-westfälischen Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) geschenkt hat. „Wenn man danach sucht, findet man immer ein Lied, das missbraucht worden ist“, entgegnete der Musiker in der „Bild“-Zeitung auf die Kritik, viele der Lieder seien zu Hitlers Zeiten im „Liederbuch der SS“ zu finden gewesen. „Die Lieder können doch nichts dafür, wenn sie instrumentalisiert worden sind.“

Auch Heinos Ehefrau Hannelore kann die Aufregung um das ursprünglich 1981 erschienene Doppelalbum nicht verstehen - sie habe die Platte extra für Scharrenbach aus dem Keller geholt: „Ich habe unten nach einer echten Rarität als Geschenk für die Ministerin gesucht. Was jetzt passiert, ist ungerecht“, sagte sie der „Bild“. Als einer von 47 „Heimatbotschaftern“ hatte Heino der Ministerin das Geschenk am vergangenen Wochenende beim ersten NRW-Heimatkongress überreicht.

Beim Heimatkongress in Münster posierte Ina Scharrenbach (CDU) mit einer Heino-Platte, deren „Vaterlandslieder“ sich teils auch im „Liederbuch der SS“ wiederfinden.
Foto: F. Berger

Dem Sänger wird schon seit längerem eine unkritische Haltung zu völkischem Liedgut vorgeworfen. Für besondere Empörung sorgte jetzt das von der SS als „Treuelied“ glorifizierte Stück von 1814 „Wenn alle untreu werden“, das allerdings nicht nur von der SS, sondern auch vom NS-Widerstand gesungen wurde. Heino selbst erklärte nun, er könne sich nicht erinnern, welche Strophen des Liedes er 1981 aufgenommen habe. „Aber ich habe Historiker dran gehabt, die haben gesagt, das sei in Ordnung.“ dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort