Krefeld Pinguine Brandon Reid: Ein Meistertrainer für die Pinguine

Trainer Brandon Reid führte schon Aalborg zum Titel und soll jetzt auch die Krefelder für die neue DEL-Saison auf Kurs bringen.

Krefeld Pinguine: Brandon Reid: Ein Meistertrainer für die Pinguine
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Herren tragen schwarz auf weiß. Das ist wohl so bei offiziellen Terminen dieser Art, wenn das Sakko auch eher an traurigere Anlässe erinnern könnte. Dabei soll gerade das nicht passieren bei den Krefeld Pinguinen, die nun sportlich seit drei Jahren das Tal der Tränen durchschreiten. Jetzt soll es wieder Aufbruch sein. Aber ein nicht nur verbalisierter. Einer, der tiefer geht und eben personell auch so zu verstehen ist.

Und da sitzen nun Brandon Reid und Pierre Beaulieu in offiziellem Outfit, selbst wenn das Pinguine-Logo noch nicht am Revers heftet. Aber die beiden Kanadier vereint dennoch eines — sie bilden das neue Trainerteam der Krefeld Pinguine. Was nicht mehr die neueste Nachricht des Tages ist, seit unsere Zeitung Mitte April Brandon Reid als den Favoriten auf den Cheftrainerposten ausgerufen hatte. Am Feiertag hatten die Pinguine die Personalie bestätigt und die Verpflichtung des Assistenten Pierre Beaulieu.

Es wird, das deutet Reid in seinen ersten Statements an, eine Veränderung geben bei den Pinguinen. Wie das die Neuen so zu tun pflegen. Er macht das in ruhigem Ton, aber entschieden in der Aussage. Der Ex-DEL-Spieler bei der DEG und in Hamburg skizziert seinen Wertekanon für eine erfolgreiche Mannschaft deutlich. Reid sagt: „Das Team ist wichtig. Alle spielen im System. Eine One-Man-Show wird es nicht geben. Alle vier Reihen müssen ihren Job machen. Die Balance der Reihen ist wichtig. Alle müssen an die Idee glauben. Dann bildet sich eine Identität. Das beginnt mit dem Training.“ Bis dahin ist es noch etwas hin — nicht weniger als drei Monate. Zum 1. August soll Eis im König-Palast sein. Dass Reid seine Marksteine auch umsetzen kann, hat er gerade bewiesen — als Meister in Dänemark mit den Aalborg Pirates und dem Pokalsieg. Bis Samstag bleibt er in Krefeld, um mit Sportdirektor Matthias Roos die Saison zu planen und die Eckpunkte zu fixieren. Wie auch letzte Transfers abzustimmen.

Ob er Spieler aus Aalborg mitbringen werde, ließ Reid offen, sagt: „Die Jungs feiern noch.“ Was natürlich nicht mehr so ganz stimmt, seit das Team am 24. April den Titel im siebten Finalspiel mit einem 6:1-Erfolg gegen Herning perfekt gemacht hat.

Im Gespräch sind Kirill Kabanov, Russe, 25 Jahre alt, Außenstürmer, für die erste Reihe mit Daniel Pietta und Jordan Caron vorgesehen, sowie Martin Lefebvre, Kanadier, 25 Jahre alt, Abwehrspieler mit einer exorbitant guten Scorerquote von 52 Punkten (19 Tore, 33 Vorlagen), der mit Phillip Bruggisser die erste Abwehrreihe der Pinguine bilden könnte.

Dass die Bekanntgabe der Verpflichtung Reids seitens der Pinguine so lange gedauert hat, lag auch am Umstand, dass Reid noch einen Vertrag bei den Aalborg Pirates bis 2019 unterschrieben hatte. Der Kanadier hat die Clubführung allerdings früh nach den finalen Gesprächen mit den Pinguinen informiert, seinen Vertrag auflösen zu wollen. Reid sagt: „In der DEL zu arbeiten ist eine Chance für mich. So wie es damals in Aalborg eine war. Mein Ziel ist, das Team auf ein anderes Level zu bringen. Alle wollen hier ja auch besser werden. Die DEL ist nicht nur gut für meine Karriere. Es ist die perfekte Chance für mich.“

Und die nimmt ein Profi wie Brandon Reid, der in seiner aktiven Zeit in der DEL in Düsseldorf und Hamburg gegen drei Spieler aus der aktuellen Mannschaft gespielt hat und sie daher bestens kennt: Daniel Pietta, Martin Schymainski und Adrian Grygiel.

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