Mordfall Springmann-Prozess: Polizei arbeitete mit fingierten anonymen Briefen

Wuppertal. Bei den Ermittlungen zur Ermordung des Springmann-Paares hat die Polizei auch fingierte anonyme Briefe verteilt. Das wurde im Prozess vor dem Landgericht bekannt, dessen 14. Verhandlungstag am Mittwoch stattfand.

 Archivbild.

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Foto: Stefan Fries

Dabei standen erneut Vernehmungen des Sohns des getöteten Paares im Mittelpunkt. Der Sohn will nicht vor Gericht aussagen, erlaubt aber die Verwertung seiner polizeilichen Aussagen. Drei Vernehmungsbeamte berichteten unter anderem, wie ambivalent dieser auf den Verdacht gegen seinen Sohn, den Enkel der Ermordeten, reagierte. So habe er einerseits gesagt, dass er seinem Sohn einen Mord nicht zutraue.

Andererseits habe er den Polizisten von einem gewaltsamen Angriff des Sohns auf ihn im Zuge der Trennung der Eltern berichtet und in diesem Zusammenhang mit dem Verdacht eines fingierten Einbruchs. Und er habe auch davon gesprochen, dass er seine Mutter vor einer möglichen Vergiftung gewarnt habe. Einen möglichen Verdacht gegen den Enkel habe er bestätigt gesehen durch einen vermeintlich anonymen Brief, über den in der Vernehmung gesprochen wurde. Dieser war wohl sowohl in den Briefkasten des Enkels auch in den von dessen Mutter gelegt worden. Darauf wurde der Enkel mit Namen angeredet und die Frage „warum nur?“ gestellt.

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