NRW Unwetter: Gewitter ziehen über NRW hinweg

Düsseldorf. Am Freitag ziehen erneut Unwetter über NRW hinweg. Es muss bis zum Abend mit schweren Gewittern gerechnet werden, warnte der Deutsche Wetterdienst im Vorfeld. In den frühen Morgenstunden zog das Gewitter von Aachen in Richtung Düsseldorf und weiter zum Ruhrgebiet.

 Am Freitagmorgen ziehen Unwetter über NRW hinweg.

Am Freitagmorgen ziehen Unwetter über NRW hinweg.

Foto: Thomas Rensinghoff

Erste Schäden und Beeinträchtigungen wurden am Freitagmorgen etwa aus Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Bonn gemeldet - ein Überblick.

Die Feuerwehr war am Freitag unter anderem im Oberbergischen Kreis im Dauereinsatz. Dort standen Keller unter Wasser, einige Straßen wurden überflutet, Gullydeckel kamen hoch und Bäume fielen um. Ähnlich war es in Solingen und im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Wermelskirchen schlug der Blitz in ein Haus ein, der Dachstuhl brannte aus. Ebenfalls durch einen Blitz geriet in Hellenthal (Kreis Euskirchen) eine Scheune in Brand.

Auch der Bahnverkehr ist beeinträchtigt gewesen: Züge der Linie S68 fielen am Freitagmorgen aus - "Grund: Blitzeinschlag", teilte die Bahn bei Twitter mit. Auch die Linien RE1, RE5 und S6 seien betroffen. In der Folge könne es zu Verspätungen kommen.

Unwetter in Wuppertal - Tankstellendach bricht zusammen
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Am Mittag werden im Düsseldorfer Süden mehrere Keller leergepumpt, die bei starken Regenfällen vollgelaufen waren.

Die Feuerwehr im Einsatz im Düsseldorfer Süden: Mehrere Keller waren am Nachmittag vollgelaufen. Foto: Dagmar Wienke

In Wuppertal hielten sich die Unwetter-Auswirkungen am Freitagmorgen noch in Grenzen. Insgesamt drei Keller in Elberfeld und Langerfeld sind der Feuerwehr gemeldet worden, sagte ein Feuerwehrsprecher gegenüber unserer Redaktion. Später kamen weitere hinzu: "In vier Stunden sind circa zehn Keller vollgelaufen", erklärte ein Feuerwehrsprecher am Mittag.

In Solingen gebe es bis zum Mittag dagegen zwei bis drei größere Einsätze. Unter anderem müsse die Feuerwehr Häuser absichern, gegen die erdrutschartig Schlamm gedrückt werde, so der Sprecher weiter.

Weitaus stärkere Schäden hat das Unwetter am Freitagmorgen im Raum Bonn angerichtet. Bäume wurden entwurzelt und Straßen überflutet, berichtete der Bonner Generalanzeiger.

In Krefeld gab es am frühen Freitagmorgen keine Einsätze aufgrund des Gewitters, erklärte ein Feuerwehrsprecher gegenüber unserer Redaktion. "Wir haben Glück gehabt, bei uns hat es auch nicht so viel geregnet", sagte ein Feuerwehrsprecher auf Nachfrage unserer Redaktion.

Über den Vormittag verteilt wurde die Feuerwehr dann aber doch noch zu Einsätzen gerufen, weil Wasser in Keller eingedrungen war.

Nass war es auch bei „Rock am Ring“ in Rheinland-Pfalz. Viele Besucher waren schon vor Beginn des Musikfestivals am Freitag mit ihren Zelten da. Auf dem Campinggelände entstanden große Pfützen, Zelte wurden verwüstet. Unwetter hatten bei dem Festival in der Eifel schon in den vergangenen Jahren Probleme gemacht. Dabei gab es auch Verletzte. In Morbach im Hunsrück schlug ein Blitz in eine Kapelle ein. Die Turmspitze fing Feuer. Auch in Luxemburg, das an Rheinland-Pfalz grenzt, hatte die Feuerwehr viel zu tun.

„Wirkliche Schwerpunkte gibt es nicht, wir haben eine sehr dynamische Lage, die sich stündlich ändert“, sagte ein DWD-Meteorologe in Essen. Er rechnete mit meist bis zu 20 Litern Wasser pro Stunde und Quadratmeter. „An manchen Orten können es aber auch bis zu 40 Liter werden, wir schließen sogar 60 Liter nicht aus“, sagte der Wetterexperte.

Die Gewitter zögen nur langsam und hätten somit ausreichend Zeit, ihre Wassermengen an einem Ort abzulassen. „Da kommt echt viel Wasser runter und es wird sicher auch zu Schäden kommen“, warnte er. Die Vorabwarnung vor schweren Gewittern und starken Regenfällen gilt am Freitag bis 18 Uhr.

Nach Schätzungen des DWD bleibt die schwül-warme Luft am Freitag bestehen, die Temperaturen erreichen aber nur noch 23 bis 26 Grad. Am Wochenende soll sich die Lage dann entspannen. Am Samstag werden nur noch vereinzelt Gewitter erwartet. Für Sonntag stellen die Meteorologen freundlicheres Sonnenwetter in Aussicht.

Vor allem am Dienstagabend hatten schwere Unwetter in Teilen Nordrhein-Westfalens große Schäden verursacht. Besonders betroffen war Wuppertal. Die Aufräumarbeiten werden dort nach Einschätzung der Stadt mehrere Wochen dauern. pasch/dw/dpa

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