Nächtliche Planscherei der Toten Hosen dürfte straffrei bleiben

Dresden. Die Toten Hosen müssen nach ihrem nächtlichen Freibadbesuch in Dresden nicht mehr mit Strafverfolgung durch die sächsische Justiz rechnen. Zwar laufen die Ermittlungen zunächst weiter, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag in Dresden sagte.

 Die Toten Hosen in der Düsseldorfer Esprit-Arena.

Die Toten Hosen in der Düsseldorfer Esprit-Arena.

Foto: Frm

Ein Sprecher der Dresdner Bäder GmbH betonte aber, dass man nach der Entschuldigung der Rockmusiker nicht vorhabe, einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs zu stellen.

„Wir gehen fest davon aus, dass wir uns zeitnah einigen“, sagte Lars Kühl, der Pressesprecher Dresdner Bäder GmbH, der Deutschen Presse-Agentur. Ohne Strafantrag müsste die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen, wenn sie die Ermittlungsakten von der Polizei bekommt, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase.

Die Toten Hosen hatte am Mittwoch für ihren nächtlichen Freibadbesuch in Dresden um Vergebung gebeten und wollen dem Bad 5000 Euro spenden. Ein Foto mit Campino in Badehose und zwei Begleiterinnen hatten die Hosen selbst getwittert. Leider habe der Tourplan es nicht zugelassen, bis zur Öffnung des Bades am nächsten Morgen zu warten.

Die Dresdner Bäder GmbH hatte Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet, deutete aber mit Hilfe von Song-Zitaten der Toten Hosen bereits an, die Sache auf sich beruhen lassen zu wollen: „An Tagen wie diesen ist es wohl das Beste, einen Schlussstrich unter die Nacht der Nächte zu ziehen.“ Weiter hieß es: „Auf jeden Fall soll es keinen juristischen Streit bis zum bitteren Ende geben.“

Die Toten Hosen haben aus dem Stadion von Dynamo Dresden den „Aufstiegsrasen“ mitgenommen, wie die Band selbst berichtete. Der lokale Veranstalter ihres Konzerts habe „mit aufwendigen Vermessungsmethoden die exakte Stelle ermittelt“, von der das entscheidende Tor geschossen wurde, das Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga bescherte, berichtete Tote-Hosen-Gitarrist Breiti. Das Stück Rasen wurde den Toten Hosen - bekennende Fortuna-Fans - geschenkt.

Es werde einen Ehrenplatz auf der Fensterbank bekommen, versprach die Band. Die Toten Hosen waren am vergangenen Wochenende - fünf Wochen danach - an gleicher Stelle vor 27 000 Fans aufgetreten. dpa

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