Borussia Mönchengladbach Gladbachs Denis Zakaria: "Auf meiner Position dürfen keine Lücken entstehen"

Der junge Schweizer spielt im Gladbacher "Herzen". Doch zwei englische Clubs sollen mit vielen Scheinen wedeln.

 Gladbachs Denis Zakaria soll Angebote aus England haben. Archivbild.

Gladbachs Denis Zakaria soll Angebote aus England haben. Archivbild.

Foto: Peter Steffen

Zwölf Jahre ist es jetzt bereits vorbei - das Sommermärchen von 2006. Damals war Denis Zakaria neun Jahre alt, jedoch schon sehr fleißig. Nicht nur als Fußball-Steppke im Nachwuchsbereich von Servette Genf, auch beim Sammeln von Panini-Bildern für das WM-Album. "Ich hatte das Album komplett. Wir Kinder haben gesammelt, was das Zeug hielt und doppelte Bilder auf dem Schulhof getauscht. Besonders schwer zu bekommen waren die glitzernden Sticker mit den Verbands-Wappen, dem WM-Logo oder dem WM-Pokal", erzählt Zakaria.

Johann Vogel, Hakan Yakin sowie Alexander Frei waren seine Idole bei jener WM, die für die Schweiz nach einem schwachen Elfmeterschießen gegen die Ukraine in Köln einmal mehr schon im Achtelfinale beendet war. In diesem Sommer ist der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach selbst ein Teil des WM-Albums von Panini gewesen. "Unglaublich, dass es jetzt sogar einen Sticker von mir gibt", sagte Zakaria vor dem Turnier in Russland. Gegen Brasilien kam er 19 Minuten zum Einsatz, gegen Costa Rica deren 30.

Noch musste Denis Zakaria im zentralen Mittelfeld Routinier Valon Behrami und besonders Granit Xhaka den Vortritt lassen. "Natürlich hätte ich gerne mehr gespielt, aber ich respektiere die Entscheidung des Trainers. Ich muss mich eben noch ein wenig gedulden und weiter verbessern", sagte Zakaria im Trainingslager der Borussia am Tegernsee im Gespräch mit der WZ. Zwar ist der eher langsame Behrami auch mit 33 noch nicht aus der "Nati" zurückgetreten, die Zukunft auf seiner Position aber gehört Zakaria. In der englischen Presse wird er bereits unschön als Mittelfeld-Monster bezeichnet.

Sein Vater stammt aus dem Kongo, seine Mutter aus dem Sudan. Zakaria selbst wurde in Genf geboren und hat nach dem Wechsel von den Young Boys Bern zur Borussia im Sommer 2017 den Sprung auf das höhere Bundesliga-Niveau problemlos bewältigt. Von der Physis her wird das Kraftpaket bereits mit Frankreichs ehemaligem Mittelfeld-Motor Patrick Vieira verglichen, von der Qualität des Passspiels her ist er seinem Alter voraus. "Es ist sicher noch zu früh, ihn mit Größen wie Michel Platini oder Zinedine Zidane zu vergleichen. Aber Denis vereint viele Qualitäten dieser beiden", meint Landsmann und Gladbachs Torhüter Yann Sommer.

Zakaria nimmt solche Komplimente nicht mehr als lächelnd zur Kenntnis. "Ich habe sehr großen Respekt vor diesen Spielern und natürlich möchte ich mal so toll spielen wie sie", sagt der 21-Jährige. Für sich selbst allerdings sieht er eher den Raum zwischen Vieira und Zidane als beste Position an. "Ich mag es, den Ball zu übernehmen und ihn zu verteilen. Die Position des "Achters" ist das Herz einer Mannschaft, für ein erfolgreiches Spiel dürfen dort keine Lücken entstehen. In dieser Hinsicht muss ich weiter lernen und um dies schnell zu tun, bin ich im besten Verein", erklärt Zakaria.

Ein dickes Lob für die Borussia also. Dumm für Gladbach hingegen, dass Zakarias Qualität nicht verborgen geblieben ist. Zwar hat der Schweizer bei der "Fohlenelf" noch Vertrag bis 2022, angeblich aber wedeln zwei Vereine der englischen Premier League mit vielen Scheinen. Tottenham und Everton sollen bei Sportdirektor Max Eberl Angebote hinterlegt haben. Besonders konkret ist demnach das Interesse beim FC Everton. Nach dem Abgang von Davy Klaassen zu Werder Bremen wird im Goodison Park ein neuer "Achter" benötigt. Für Zakaria sollen die "Toffees" dem Vernehmen nach 40 Millionen Euro geboten haben...

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