Ein Stückchen Normalität: Einer der Höhepunkte im Wuppertaler Veranstaltungskalender ist zurück Nach zwei Jahren Pause endlich wieder Luisenfest: „Jeder genießt es“

Endlich wieder Luisenfest: Nachdem die jährliche Veranstaltung im Luisenviertel zwei Jahre lang coronabedingt ausfallen musste, konnte sie am Sonntag wieder stattfinden. Gastronomie, verschiedenste Stände, Live-Musik – auf der Luisenstraße drängten sich die Menschen bei bestem Wetter: Stammgäste und erstmalige Festbesucher, Jung und Alt, Wuppertaler und Auswärtige.

Vor wenigen Monaten noch wäre dieses Bild undenkbar gewesen: Eng an eng schieben sich die Besucher des Luisenfestes durch die Straße.

Vor wenigen Monaten noch wäre dieses Bild undenkbar gewesen: Eng an eng schieben sich die Besucher des Luisenfestes durch die Straße.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Zwei von ihnen waren Lucia Hennig und Letizia Kämper, die auch früher schon das Luisenfest besucht haben. „Wir freuen uns total. Es ist eine tolle Stimmung hier und viel voller, als wir dachten. Man kann hier einiges entdecken“, sagte Lucia Hennig. Besonders das Stöbern gefalle den beiden sehr. „Wir haben das Fest vermisst“, sagte Letizia Kämper.

Auch Ingrid und Werner Weismüller, die einen Stand auf dem Luisenfest hatten, strahlten. Trotzdem stellten sie einen Unterschied zu den Jahren davor fest: „Wir sind seit Anfang der 90er Jahre fast jedes Jahr hier. Ich habe den Eindruck, dass weniger Menschen hier sind – aus dem Bauch heraus schätze ich, dass zu dieser Tageszeit früher 20 oder 25 Prozent mehr Menschen hier waren“, sagte Weismüller. Ein Aspekt, über den sich die meisten Festbesucher freuten: endlich wieder viele Menschen wiederzutreffen. „Man trifft hier Leute wieder, die man jahrelang nicht gesehen hat, zum Beispiel ehemalige Nachbarn. Das ist wirklich schön“, sagte Ingrid Weismüller.

Auch Annette Thauwald-Klitzsch freute sich, wieder Teil des Festes zu sein. „Ich habe das Fest entstehen sehen – damals waren meine Kinder noch nicht geboren.“ Die jahrelange Entwicklung des Festes miterlebt zu haben, sei toll gewesen. „Hier ist sämtliches Publikum vorhanden – das ist richtig schön. Ich glaube, jeder genießt es.“

Auch in verschiedenen Bars im Luisenviertel wurde deutlich, wie sehr das Zusammensein vermisst wurde: „Schönes Wetter, die Leute sind entspannt, gute Stimmung – super!“, fasste Arne Mangold von der Viertelbar zusammen. „Nach zwei Jahren kaum Umsatz ist es schön, nun wieder Geld zu verdienen und auch fürs Team ist das wichtig.“ Auch im „Beatz und Kekse“ war man begeistert von den vielen Menschen im Viertel. „Dass das Fest nun wieder stattfindet, ist so ein kleines Aufatmen, einfach, weil es wieder normal ist“, sagte Kathrin Loeken.

Auch die Veranstalter des Festes waren zufrieden: „Es fühlt sich überwältigend an“, sagte Jörg Eckhardt Kuznik, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Luisenstraße. Von den vorherig bekannten Corona-Vorschriften seien nur zwei übrig geblieben: Die durch Sicherheitspersonal geregelten Zugangsbeschränkungen und die Desinfektionskonzepte in der Gastronomie. Auch Kuznik wies darauf hin, wie viel das Zusammenkommen auf dem Luisenfest ausmacht: „Für das Viertel bedeutet das Fest, dass hier alle mal zusammen sind und wieder Normalität leben dürfen. Das war wirklich für viele, die am Luisenfest beteiligt sind, eine Überwindung, das Risiko heute einzugehen. Andere Stadtfeste fallen auch dieses Jahr aus – von daher war das Luisenfest als erste Großveranstaltung in Wuppertal mit Risiken behaftet.“

Von diesen Risiken haben sich jedoch keine bewahrheiten – um das sicherzustellen, sei eine ausführliche Planung nötig gewesen. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagte Kuznik.

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